Crying Wolf's Ridgebacks
 

Die blutenden Ridgebacköhrchen & Die Ohrrandnekrose 

Der eine hat sie, der andere nicht, es ist ein so leidiges (nicht nur) Ridgebackthema und die Tipps und Tricks die man zur Behandlung im Netz findet sind wahnsinnig vielfältig. Wobei ein blutendes Ohr nicht gleich sofort mit einer Ohrrandnekrose gleichzusetzen ist. 

Definition Ohrrandnekrose
Generell entstehen Ohrrandnekrosen durch eine gestörte oder verminderte Durchblutung der Ohrränder. Die Sauerstoffversorgung der Zellen ist dadurch nicht mehr gewährleistet und wenn dieser Prozess zu lang andauert oder es im schlimmsten Falle sogar zu einer kompletten Unterbrechung der Sauerstoffversorgung kommt, können die Zellen absterben. Dieses Absterben wird dann als Nekrose bezeichnet und die Zellen verfärben sich nach einiger Zeit schwarz.


Zwei Arten der Ohrrandnekrose 

Immunvermittelt - bedeutet dass das Immunsystem des Hundes fälschlicherweise körpereigene Zellen als körperfremde Zellen ansieht und diese Angreift und bekämpft. Wie es zu diesen Immunvermittelten Veränderungen genau kommt, daran beißen sich momentan viele Wissenschafter die Zähne aus. Festzustellen ist, dass überdurchschnittlich viele Hunde mit kurzem Fell und dünner Ohrbehaarung betroffen sind, dazu gehört nun mal leider auch der Ridgeback. 

Gestörte Wundheilung - ist die zweithäufigste Ursache für die Ohrrandnekrosen. Ein kleiner Kratzer reicht vollkommen aus, es juckt bei der Heilung, der Hund kratzt sich noch mehr, die Wunde infiziert sich. Kleine juckende Pickelchen oder Verdickungen führen zum vermehrten Kopf schütteln, dadurch reißen diese Verdickungen immer wieder auf und vergrößern die Ursprüngliche Wunde. 

Gerade bei Kälte und Nässe, wenn sich die Hunde von Haus aus mehr schütteln kann es häufig zu solchen Verletzungen kommen. Bei Kälte ziehen sich die Gefäße zusammen, wenn dann das Blut zurückkommt schwillt das Ohr an es juckt und brennt und der Hund schüttelt sich und kratzt sich um das doofe Gefühl loszubekommen. (Wer kennt es nicht das prickeln in den Händen wenn man ohne Handschuhe ne Schneeballschlacht gemacht hat und total durchgefroren ist - man nimmt dann eine warme Dusche und der Körper fängt an zu brennen und jucken - ja genauso stell ich es mir vor wird es unseren Hunden auch gehen... mit dem Unterschied das deren Haut nicht so dick ist wie unsere...)

Sollte Dein Hund Probleme mit der Niere haben, kann dies sich auf die Ohren auswirken. Häufig treten dann vermehrt Hefepilze in den Ohren auf, die dann wieder zum Juckreiz führen können. Deshalb finde ich regelmäßige Ausleitungskuren zur Vorbeugung sehr wichtig.  

Soviel zur Theorie... Was kann man tun?

1. Ohren vor Kratzen schützen - es juckt weil die Ohren verdreckt sind - der Hund Kratzt - die Ohren platzen auf. Ein Teufelskreis, welchen man nur durchbrechen kann, wenn das jucken und Kratzen verhindert. 

Im ersten Schritt gilt es hier festzustellen, warum kratzt und schüttelt sich der Hund? Sind die Ohren entzündet weil er eine Allergie hat? Sind  sie vielleicht nur dreckig oder ist ein Fremdkörper drin? Hat der Hund kleine Kratzer die gerade heilen oder ist es einfach nur viel zu Nass und der Hund findet nass doof. 

Bei uns ist es meist die Nässe und Kälte, die die Ursache fürs Schütteln ist. Deshalb schütze ich die Hunde mit Loops, Mänteln die über die Ohren gehen und ja ggf: auch einer stylischen Mütze. Hier meine Empfehlungen: 


2. Ich pflege die Öhrchen meiner Hunde regelmäßig mit Ohrpflegetüchern und Ohrentropfen. Entzündungshemmende Salben dünn aufgetragen, beruhigen die Haut, lindern Entzündungen und können vor neuen Infektionen schützen. Sollte ich bei dieser regelmäßigen Kontrolle doch kleinere Verletzungen feststellen, dann versorge ich diese Wunde mit Probolis Pulver, welches die Wunde austrocknet und verwende Pflaster zum Schutz. Die Blutung stoppe ich am besten mit kolloidalem Silberwasser. Gerade dann ist das verhindern des schüttelns extrem wichtig, denn sonst hat ganz schnell wunderschön rot gesprenkelte Wände. Im Haus eine Mütze oder einen Loop tragen ist natürlich doof, deshalb Tape ich die Ohren dann. Als Pflaster verwende ich je nach Ausmaß der Verletzung normale Wundpflaster, Blasenpflaster, Hydropflaster oder Augenpflaster, denn diese kleben sehr gut. 


Ich habe im Laufe meiner Recherche zu diesem Thema viele verschieden Tipps und Erfahrungen anderer Leidgenossen sammeln können. Hier liste ich Euch diese einfach mal auf: 

 Zink-Lebertran Salbe und Melkfett
Ringelblumen-Salbe
Silicea -Globuli
Arnica C30
Actihaemyl Salbe
Bepanthen Wundsalbe
Zinksalbe
Panalog
Teebaum-Öl 
Vaseline
Nachtkerzen-Öl
Gelee-Royal


Hier noch ein homöopathischer Tipp von meiner Freundin der Mashambani Ridgebacks
1. Am Ohrrand - innen und außen - die Haare etwas entfernen (1-1,5 cm).
2. Die Wunde mit Hypericum-Öl reinigen und behandeln. Nach ein paar Tagen dann auf eine Arnicasalbe umsteigen.
3. Den Heilungsprozess durch innerliche Gabe von Arnica fördern.
4. Am 1. Tag der Einnahme von Arnica D4 jede Stunde 1x1 Globuli (3 Mal), dann nach 3 Stunden 1 Globuli und danach alle 2 Stunden 1 Globuli, dies 2 Mal und dann noch 1 Mal am Abend vor dem Schlafen. Um das Immunsystem des Hundes anzustoßen wird die Gabe am Anfang öfters gemacht.
5. Die 10 darauf folgenden Tage morgens, mittags und abends je 1 Globuli. Der Erfolg wird nicht ausbleiben und die Wunde bildet eine heilende Kruste, die nicht entfernt werden sollte. Die Kruste fällt von selbst ab. In dieser Zeit nicht mehr mit Creme behandeln.
6. Ab ca. der 2. Woche auf eine höhere Potenz umsteigen, wenn dies nötig sein sollte, Arnica D12 oder höher bis zur vollständigen Wundheilung.
7. Falls der Hund Schmerzen oder Berührungsängste hat, sind am Ohrenrand die Nerven gereizt. Hier hilft  die zusätzliche Gabe von Hypericum D4 die ersten 5 Tage. Das häufige Kopfschütteln wird geringer und  die Heilung dadurch gefördert. Die Kombination von Arnica und Hypericum ist gut bei Verletzungen der feinen Blutgefäße und feiner Nervenstränge.
8. Die Kruste am Ohrrand nicht entfernen, sondern so lassen bis diese von selbst abfällt. Ein Kratzen mit der Pfote möglichst vermeiden - notfalls dem Hund für einige Tage eine Halskrause anlegen, bis die Kruste sich löst.
9. Medikation bis zur Heilung der Wunde:
10 Tage  3 x Arnica D 6
10 Tage  3 x Arnica D 6 und 3 x Hypericum D 6
20 Tage  3 x Arnica D 6
7 Tage    2 x Arnica D 6 (morgens,abends)
7 Tage    1 x Arnica D 6 (morgens)