Crying Wolf's Ridgebacks
 

Die Pubertät beim Hund

Nicht selten werde ich gefragt: "Mandy woran merke ich, ob mein junger Hund jetzt in der Pubertät ist?" Dazu muss ich dann immer etwas weiter ausholen... Unter der Pubertät versteht man die Entwicklungsphase der Säugetiere, welche zur Geschlechtsreife führt. Bei Hündinnen beginnt Sie in der Regel mit ihrem ersten Öströgen anstieg, also mit ihrer ersten Läufigkeit. Bei Rüden ist der Zeitpunkt nicht ganz so einfach festzulegen. Anzeichen für den Beginn der Pubertät können zum Beispiel sein, dass der Rüde beginnt beim Markieren sein Beinchen zu heben und generell etwas „rüpelhafter“ auftritt. Oft passiert es ungefähr zum selben Zeitpunkt wie der Beginns der Pubertät bei Hündinnen der selben Rasse / Wurfes. 

Wann beginnt und endet die Pubertät?

Dies wird weitestgehend genetisch gesteuert. Die Pubertätsgene sorgen für einen Anstieg der Sexualhormone, was aber auch durch äußere Faktoren beeinflusst werden kann. Zum Beispiel kann eine zu energiereiche Fütterung den Pubertätsbeginn beschleunigen, während zu viel Stress hingegen den Eintritt verzögern kann. Das Ende dieses ach so gefürchtetem Pubertätsalter ist von Hund zu Hund unterschiedlich. Man sagt, Ridgebacks wachsen ein Jahr in die Höhe, ein Jahr in die Breite und ein Jahr im Hirn... also mit drei jähren sollte die Pubertät weitestgehend abgeschlossen sein. 


Was passiert bei der Pubertät?

Die Pubertät geht mit weitreichenden Veränderungen des Hundekörpers einher. Hormone und Wachstumsfaktoren setzen eine ganze Reihe an grundlegenden physiologischer Prozesse in Gang. So haben die produzierten Hormone Auswirkungen auf den gesamten Körper des Hundes, zum Beispiel auf das Längenwachstum der Röhrenknochen - .durch die Hormone werden die sogenannte Wachstumsfugen geschlossen. Die Wachstumsfugen sind weiche knorpelige Fugen kurz vor dem Gelenkstücken der jeweiligen Knochen. Diese Fugen müssen zum Beenden des Längenwachstums endgültig verknöchern. So lange die Wachstumsfugen aber geöffnet sind, kann der Knochen immer weiter in die Länge wachsen. Dadurch wird sowohl der Muskelaufbau als auch der der Bänder und Sehnen verstärkt, was zu veränderten Drehmomenten und Drehverhältnissen an den Gelenken der jungen Hunden führt.

Die Wachstumshormone spielen aber auch für die Entwicklung des Herz-Kreislauf-Systems eine Rolle. So zum Beispiel für die Vergrößerung und Verstärkung des Herzens. Passt also die Größe von Körper und Herz nicht zueinander – das Herz kann für die Körpergröße des Hunde zu klein oder auch zu schwach sein. So kann es vermehrt zum Auftreten von Herzschwächen und Kreislaufproblemen kommen.

Während der Pubertät macht auch das Gehirn eine ganz gewaltige Entwicklung, es passieren zahlreiche Umbau-, Aufbau-, und Abbauprozesse. Unter anderem nimmt während der Pubertät die Umhüllung der Nervenfasern zu. Damit ist eine bessere Abgrenzung zu anderen Nervenfasern möglich und somit für die eindeutigen Reizweiterleitungen im Gehirn verantwortlich. Die Informationen, in Form von elektrischen Impulsen werden besser in den Nervenfaser gehalten und es kann zur reibungslosen Informationsweitergabe kommen. Dies ist ein wichtiger Faktor wenn es z.B. um Lern- und Denkprozesse geht. Darüber hinaus werden unnötige Umwege und Nebenwege im Gehirn abgebaut. Das klingt erst einmal nicht so gut, aber wenn es weniger Umwege bei der Reizverarbeitung gibt, gelangt die Information schneller und effektiver ans Ziel. Die Reduktion von Nervenzellen während der Pubertät ist also ein wichtiger Schritt hin zum Erwachsen werden. Zusätzlich nimmt die Empfindlichkeit für Nervenimpulse in manchen Bereichen des Gehirns zu, während sie in anderen Bereichen abnimmt. Ein Beispiel einer solchen Umgestaltung ist die Hirnrinde, genauer, das Stirnhirn. Dieser Bereich wird mit Sozialverhalten und sozialen Kompetenzen in Verbindung gebracht. Während durch die Entwicklung mittels Sexualhormonen die Empfindlichkeit in diesem Hirnbereich steigt, wird die Empfindlichkeit im emotionalen Bereich des Gehirns, des limbischen Systems verringert. Resultat dieser Umbauprozesse ist also, das bei gleicher Anwesenheit von Botenstoffen, mehr rationale als emotionale Entscheidungen getroffen werden können – ein ganz entscheidender Prozess für das Zusammenleben mit Artgenossen.

Quelle: https://tardisandfriends.de

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