SLO - Symmetrische Lupoide Onychodystrophie
Symmetrische Lupoide Onychodystrophie - ein Wort, das man sich nicht nur schlecht merken kann (und will), das sich wie ein Zungenbrecher ausspricht – und etwas, das auftritt mit der Intention, dem Hund die Krallen und Frauchen das Herz zu brechen. SLO ist eine schlimme Diagnose, aber nicht DIE SCHLIMMSTE, denn sie ist nicht lebensbedrohlich
SLO ist eine Autoimmunerkrankung bei Hunden, die schwerwiegende Krallenprobleme bei ansonsten scheinbar gesunden Hunden zur Folge hat. Sie zeichnet sich durch den Ausfall der Krallentüten bzw. des Horns bei mehr als einer Pfote aus - letztendlich können irgendwann alle Krallen betroffen sein.
Phasen der Erkrankung
Die Erkrankung schleicht sich zunächst in der ersten Phase fast unbemerkt an. Nahezu parallel zeigen sich zwei Phänomene – die Krallen beginnen, überdimensional zu wachsen, spröde, brüchig und hohl zu werden (zeigen im Verlauf teils groteske Deformationen) und der Hund fängt an, die Pfoten zu schlecken – erst langsam, später zeitweise wie im Wahn.
In der nächsten Stufe beginnt sich das Krallenbett zu verändern. Es ist schwer zu beschrieben aber meist sieht es aus, als ob es sich das Krallenbett öffnet und finden Berührungen dort extrem unangenehm.
Während sich die Kralle formt, tritt eine Schädigung unter dem Krallenfalz an der Krallenbasis auf. Das hat zur Folge, dass sich die Krallentüten lockern und ausfallen. Erst wenn der beschädigte Teil hervortritt, wird normalerweise die Kralle abgestoßen. Die Störung tritt also schon einige Monate vorher auf, bevor das Resultat ersichtlich ist.
Nach dem die Kralle ausgefallen ist, benötigt sie eine Wachstumszeit von ca. 3 Monaten, bevor sie wieder sichtbar wird bzw. unter dem Krallenbett hervortritt. Sobald sie dann eine bestimmte Länge erreicht hat, fällt sie erneut aus. Dieser Ablauf - vom Wachsen bis zum Ausfallen der Kralle – stellt ein deutliches Muster dar und wiederholt sich fortwährend. Das erweckt den Eindruck, dass es gute und schlechte Zeiten der Erkrankung gibt – Zeiträume, in denen die Krallen ständig ausfallen und Zeiträume, in denen die Krallen sehr gut wachsen. Obwohl es auch Abweichungen gibt, da nicht alle Krallen gleich schnell wachsen oder ausfallen.
Die Krankheit bricht häufig im Alter von ca. 4 Jahren aus, obwohl auch andere Altergruppen betroffen sind.
Die Ursache dieser Erkrankung ist noch ungeklärt. Es wird eine Kombination aus mehreren Fakto-ren vermutet. Als mögliche Auslösefaktoren werden u. a. Impfungen, Infektionen usw. diskutiert. Die Vererbung eines solchen Defektes ist möglich, wahrscheinlich muss der betreffende Hund aber auch eine gewisse Anfälligkeit für solche Erkrankungen aufweisen.
Da es sich bei SLO um eine Autoimmunerkrankung handelt, ist eine Heilung ausgeschlossen. Jedoch gibt es verschiedene Therapiemöglichkeiten. In vielen Fällen kann durch die entsprechende Therapie ein normales bzw. fast normales Krallenwachstum erreicht werden. Das nachwachsende Horn kann zwar deformiert aussehen, jedoch fällt es nicht mehr aus. Es gibt Hunde, die überhaupt keinen Rückfall haben, wenn die Therapie optimal anschlägt.
Behandlungsmöglichkeiten
Eine Kombination aus essentiellen Fettsäuren, Tetracyclin und Nicotinamid (kein Niacin oder Nikotinsäure!). Dabei ist darauf zu achten, dass die eingesetzte essentielle Fettsäure einen hohen Anteil an Omega 3 (Eicosapentaensäure [EPA] und Docosahexaensäure [DHA]) aufweist. Die aus der Omega-3-Fettsäure EPA produzierten Hormone wirken entzündungshemmend. Das Nicotinamid ist ein Stoff der Vitamin-B-Gruppe. Es verbessert den Blutfluss und wirkt an vielen Stoffwechselreaktionen mit. Das Tetracyclin soll eine immunmodulatorische und ebenfalls entzündungshemmende Wirkungsweise erzielen. Immunmodulatorische Therapien greifen regulierend in verschiedene Funktionsab-läufe des Immunsystems ein. Nach 3 – 6 Monaten werden die Tetracycline und das Nicotinamid abgesetzt – die Omega-3-Fettsäuren gibt man lebenslang weiter. In Skandinavien beispielsweise beschränkt man sich mit Erfolg auf die ausschließliche Behandlung mit den Fettsäuren.
Der Alltag mit SLO
Der Krallenverlust erfolgt auf unterschiedlichste Art und Weise. Manche werden ganz sanft einfach hinausgeschoben – das ist natürlich die idealste Form. Üblicherweise beginnt der Ablöseprozess eher vorn und von außen nach innen.
Bei der Versorgung haben sich einige Dinge ganz besonders bewährt. Blutige Krallenstümpfe mit Jod abtupfen. Es stillt die Blutung und regt durch das Trocknen der Krallenlederhaut die Hornbildung an.
Wunden und ausgerissene Krallen behandeln wir mit einem normalen Wundspray / Salbe, das desinfiziert und heilt. Im Verlauf können auch immer wieder kleine Hautveränderungen beobachtet werden. Bei diesen Hautproblemen helfen sehr gut aus der Humanmedizin klassische Bepanthensalbe und ganz besonders auch Mirfulan, eine Salbe mit Harnstoff, Zink und Lebertran.
Offene und wunde Krallen oder Hautstellen desinfizieren wir regelmäßig nach den Spaziergängen mit kolloidalem Silber.
Jede Krankheit - und besonders eine Autoimmunerkrankung – zehrt. Die Energieakkus der Hunde können ca. alle 4 Wochen mit Hilfe von Akupunktur wieder aufgeladen werden. Auch Massage der verspannten Muskulatur können hilfreich sein.
Frühwarnzeichen
- Exzessives Pfotenschlecken
- Überdimensionales und deformiertes Krallenwachstum
- Aufbrechen des Krallenbettes
- Spröde, brüchige und hohle Krallen
SLO - Spezialisten in Deutschland
- Dr. Delius, Düsseldorf
- Dr. Linek, Hamburg
- Prof. Dr. Müller, München